19. Januar 2015

Die Entstehung einer neuen Figur - Teil1

Wie entsteht eigentlich ein neues Amigurumi?

An meinem ersten Projekt in diesem Jahr möchte ich euch gerne schrittweise teilhaben lassen.
Es wird keine detaillierte Anleitung werden, da dies schon aus Copyrightgründen nicht erlaubt wäre.
Ich zeige euch wie alles anfängt, was ich für Hilfsmittel benutze, wie aus einer Idee ein Amigurumi wird und wie oft der am Anfang stehende Plan, dann doch noch geändert wird ;)

Wer möchte kann natürlich gerne mitmachen. Ich muss aber dazu sagen, dass es für Anfänger etwas schwer sein wird, da ich keine genauen Runden- oder Maschenzahlen usw.  angeben werde.

Worum geht es:
Die kleine Freundin unseres Sohnemanns wünscht sich zum Geburtstag eine Minnie Mouse.

Natürlich habe ich erstmal im Internet geforscht, was es schon für gehäkelte Varianten gibt.
Es gibt auch die Möglichkeit sich eine fertige Anleitung zu kaufen, aber zum einen gefallen mir die alle samt nicht, zum anderen ist es aus Copyrightgründen gar nicht erlaubt, diese zu verkaufen. Und wer legt sich schon freiwillig mit Disney an? ;)

Es müssen also ein paar Bilder als Vorlage reichen...

Wie alles beginnt:
Als erstes mache ich mir einen Plan, der dann ungefähr so aussieht:


Nicht alles auf diesem Bild wird später wirklich umgesetzt. Manchmal ergeben sich beim häkeln andere Möglichkeiten oder man bekommt es schlicht nicht so hin, dann muss eine Alternative her, aber dazu später mehr.

Wichtig ist erst einmal welche Wolle und Nadelstärke man benutzen möchte.
Ich habe mich für die Bravo von Schachenmayr und Nadelstärke 3,5 entschieden.
Häkelt ihr besonders locker, nehmt lieber die NS 3 oder sogar 2,5.




Also ab in den Wollladen und die passende aussuchen. Beim Kleid konnte ich mich nicht entscheiden, dass werde ich dann später sehen.
Schwarz, weiß und rose (gab es nur als Bravo Baby) sind die Grundfarben. Sicherheitshalber habe ich hier je 2 Knäule gekauft.

Dann braucht man noch jede Menge Füllwatte, eine Stopfnadel und eine Schere.

Die Grundformen:
Im allgemeinen bestehen Amigurumis aus ein paar Grundformen: Kugel, Kegel, Schläuche, Dreiecke, Vierecke, Kreise und Ovale.
Im Internet findet man Programme, die einem helfen zu der passenden Größe eine Anleitung zu erstellen. Ich benutze ab und zu "Der Maschenrechner", meistens wird aber improvisiert.
Dazu macht ihr euch eine Maschenprobe von 10x10cmund zählt die Reihen und Maschen.


Ich komme auf 15 Maschen x 20 Reihen.
Dies wird in das Programm eingegeben.








Minnie, der Kopf:
Beginnen werde ich mit dem Kopf. 
Die Maus soll insgesamt ca. 40cm groß werden, davon der Kopf mit 15cm Durchmesser.
Ich gebe die Maschenprobe ein und das ich eine Kugel von 15cm brauche.
Dann auf "Arbeitsanleitung erstellen" klicken und schon müsst ihr nur häkeln was dort steht.

Besonders wichtig finde ich das sorgfältige stopfen mit Füllwatte. Nur so entstehen einerseits die perfekten Formen und andererseits bestimmt man so auch die Funktion.
Also z.B. Arme und Beine die beweglich bleiben sollen, werden im oberen Teil schwächer gefüllt als im unteren. Der Kopf kann ruhig etwas fester gestopft werden, solange er rund bleibt.


Die Ohren mache ich aus vier Kreisen. Warum vier? Ich häkel immer 2 Teile zusammen, so sind die Ohren stabiler. Die Größe der Ohren ist Geschmackssache, finde ich. Ich halte sie immer wieder ran, bis es mir gefällt. 

Beim zusammen häkeln, lasse ich am unteren Ende eine Kante offen um die Ohren später besser annähen zu können.

Das war der leichte Teil. Das Gesicht ist eine echte Herrausforderung gewesen. Ich habe es laut Bild in Reihen versucht und wollte dann die Nase extra aufsetzen. Das sah aber grausam aus.
Obendrein musste ich feststellen, dass wenn ich die Bravo Baby benutze, die Einzelteile sehr löchrig werden. Also habe ich sie doppelt genommen.

Als Lösung meines Problems habe ich die Nase und Wangen in einem Stück gehäkelt.
Eine Art Kegel als Nase und links und rechts in Reihen dann die Wangen. 
Ich habe es noch mit einer Runde feste Maschen umhäkelt.
Sieht etwas komisch aus, aber aufgenäht fand ich das am besten.

Die Augen bestehen aus zwei halben Ovalen, die am inneren Rand zusammen genäht werden. Um eine schöne Form zu bekommen, kann man mit festen Maschen, halben Stäbchen und ganzen Stäbchen arbeiten.
Dabei muss man darauf achten, dass sie später auf die Nase passen. 


Mit Stecknadeln am Kopf befestigt kann man immer wieder kontrollieren ob die Form und Größe stimmt. Auch hier musste ich mehrmal aufribbeln, bis dieses Ergebnis erreicht war.

Bevor ich das Ganze am Kopf befestigt habe, wurden noch die Augen aus je 2 weißen und 2 schwarzen Ovalen gehäkelt.
Noch eine kleine Nasenspitze (Kugel).


Das Ganze zusammen gefügt sieht dann so aus:



Die Wimpern habe ich mit schwarzer Wolle aufgestickt.
Nun wird das Gesicht auf die Kugel genäht. Dazu alles wieder mit Stecknadeln fixieren, die Nase mit Füllwatte stopfen und annähen. 



Für den Mund habe ich einen schwarzen Faden um die Nase gelegt und links und rechts mit 2 Stichen festgenäht.
Zu guter Letzt kommen noch die Ohren an den Kopf.



Natürlich fehlt noch die Schleife, aber die werde ich erst machen, wenn ich mich für die Farbe des Kleides entschieden habe. 

So ihr Lieben,
der Kopf ist fertig und als nächstes mache ich mich an den Körper.
Ich hoffe ihr seit dann wieder dabei :)
Bis dahin eine schöne Woche und heiße Nadeln ;)



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